3 für 15 / 2024

Im Rahmen des stiftungseigenen Kulturprojektes „3 für 15“ der Bürger- und Energiestiftung Lichtenau konnten Grundsteinheimerinnen und Grundsteinheimer einen besonderen Abend im Saal der „Alten Schule“ erleben, welcher vom Heimatverein Grundsteinheim liebvoll hergerichtet und betreut wurde. Diejenigen die die Neugier am Sonntag, 22. September in die „Alte Schule“ gelockt hatte, wurden nicht enttäuscht, denn die insgesamt fünf Poetry-Slammerinnen boten literarische Texte der Extraklasse.

Alex Paul führte das Publikum mit viel Charme und Witz als Moderator durch den Abend und sorgte für eine fantastische Stimmung. Auf der Bühne standen fünf talentierte Poetinnen: Julia Kluge und Kristin Kieltsch aus Paderborn, Felina Queseleit aus Detmold, die amtierende Stadtmeisterin Kira Lahme aus Paderborn sowie Lea Modrow aus Südtorp.

Poetry Slam ist ein moderner Dichterwettstreit, bei dem selbstgeschriebene Texte in einer festgelegten Zeit vorgetragen werden. Die Themen und Stile sind dabei völlig frei - ob witzig, emotional oder politisch - die Vielfalt der Ausdrucksformen steht im Mittelpunkt. Das Publikum bewertet die Auftritte und entscheidet über den Sieg. Doch bei in Grundsteinheim stand nicht der Wettkampf im Vordergrund, sondern der gemeinsame Spaß an der Kunst des gesprochenen Wortes.

Die Poetinnen brachten vielfältige Themen auf die Bühne: Kristin Kieltsch thematisierte in ihren Texten das Erwachsenwerden und die Erkenntnis, dass sie nun selbst die Person ist, die sich vom Kauf von Schokokuchen abhalten muss. In ihrem zweiten Beitrag erzählte sie vom Dorfleben und ihren Erfahrungen als „Stahlerin“, so bezeichnet man Personen die aus Stahle bei Höxter kommen. Julia Kluge nahm in ihrem ersten Text moderne Hochzeiten humorvoll auseinander und erklärte, was sie daran alles nervt. Im zweiten Text widmete sie sich den kleinen Macken ihres Mannes, wie das ständige Liegenlassen seiner Socken oder das offene Marmeladenglas und dass sie ihn trotz dieser Eigenheiten oder vielleicht gerade deswegen liebt.

Kira Lahme berührte das Publikum mit einem eindrucksvollen Text über Krieg und ihre Sehnsucht nach einer Welt, in der Liebe stärker ist als der Krieg. Ihr zweiter Text behandelte die Problematik, dass Frauen sich ihre Freiheit nicht erkämpfen sollten, nur weil Männer ihre Grenzen immer wieder überschreiten. Lea Modrow erzählte bewegend von der Demenzerkrankung ihres Opas und davon, dass sie ihn niemals vergessen wird. In ihrem zweiten Text richtete sie einen kraftvollen Aufruf gegen häusliche Gewalt und machte deutlich, dass es ein langer, aber lohnender Kampf ist, sich daraus zu befreien. Felina Queseleit setzte sich in ihren Texten mit den Themen Fast Fashion und Nachhaltigkeit auseinander und behandelte in ihrem zweiten Text die Herausforderungen und Probleme der heutigen Zeit.

Für viele im Publikum war es die erste Begegnung mit Poetry Slam, doch die Mischung aus Wortwitz, Poesie und Performance begeisterte die Anwesenden schnell. Die Atmosphäre war herzlich und entspannt. Die Slammerinnen fühlten sich sichtlich wohl, ebenso wie das Publikum, das die Darbietungen mit großer Begeisterung aufnahm. Am Ende des Abends konnten Kira Lahme und Lea Modrow mit einem Doppelsieg den Abend für sich entscheiden.

Das Kulturprojekt „3 für 15“ der Bürger- und Energiestiftung Lichtenau stellte für die drei stattgefundenen Veranstaltungsabende ein Gesamtbudget von 17.000 Euro zur Verfügung, welches die Gagen der Künstler und der Technik abdeckt. Den Spielort richtete der jeweilige Gewinnerort aus. 2024 fanden die Veranstaltungen in Dalheim, Hakenberg und Grundsteinheim statt.

Fotos: Anja Ebner

Am 12. Juni um 19:30 Uhr öffnete der Neue Schafstall auf dem Gelände des Kloster Dalheims exklusiv seine Pforten für die Bürgerinnen und Bürger Lichtenaus sowie die Mitglieder des Vereins der Freunde des Kloster Dalheims. Auf der Bühne standen an diesem Abend die fünf hervorragenden Saxophonisten von „Quintessence Saxophone Quintet“ und brachten ihr breites Repertoire zu Gehör. Weltweit haben die Musiker schon ihr Publikum begeistert und machten nun, im Rahmen des stiftungseigenen Kulturprojekts 3 für 15 der Bürger- und Energiestiftung, Station in Dalheim. Von Bach bis Vivaldi, von Beethoven bis Jazz und Filmmusik war an diesem Abend alles vertreten. Dalheim hatte den Konzertabend 2023 aus der Lostrommel der Stiftung auf dem Klostermannmarkt gezogen. Im Rahmen des Dalheimer Sommers konnte das Kloster Dalheim als Ausrichter für diesen musikalischen Hochgenuss gewonnen werden.

Am 21. Juni hieß es im Schützenfestzelt in Hakenberg um 19:30 Uhr Bühne frei für Lioba Albus alias Mia Mittelkötter. Die Kabarettistin und Schauspielerin plauderte mit sauerländischem Zungenschlag über Alltagssituationen und die Beziehung zwischen Mann und Frau. Eines war an diesem Abend sicher, die vordergründig alltäglichen Szenen wurde aus dem Mund von Lioba Albus zu messerscharfer Satire und einem Feuerwerk der Unterhaltung.  Gewonnen hatte den Abend Ortsvorsteherin Klara Leifeld. Das Schützenfestzelt wurde vom Heimatschutzverein eigens für diese Veranstaltung früher als gewohnt aufgebaut werden.

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen war frei, ebenso wie die Platzwahl.

Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht und begeisterten die Künstler*innen genauso wie das Publikum. Vielen Dank an Dalheim und Hakenberg für diese tollen Veranstaltungen!

Fotos: Anja Ebner